Version with Russian/English/German subtitles http://www.youtube.com/watch?v=6K7Urck6Nn0 See more about project - http://www.il-14.ru Text http://www.daserste.de/weltspiegel/beitrag_dyn~uid,wo99sl7qsir9pjs7~cm.asp Vudeo http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/329478_weltspiegel/10577170_russland-kleine-fluchten Rückschau: Russland Kleine Fluchten Sendeanstalt und Sendedatum: WDR, Sonntag, 20. Mai 2012 Flugzeug (Bild: WDR) Bildunterschrift: ] Donnerstag abend, Büroschluss für Sergej. Er ist Buchhalter. Aber nur tagsüber. Nach Feierabend sucht er sich den Weg durch die rostigen Container. Mittendrin, wie versteckt, steht die Maschine. Sie treffen sich immer dienstags und donnerstags. Nach der Arbeit. Ein paar Dutzend Männer und Frauen, die Retter der alten Iljuschin. Sergej Sharkow, Buchhalter „Ein grossartiger Vogel. Mehr als tausend gab es davon mal, sagt Sergej. Geblieben sind nur eine Handvoll. Potentiell Flugfähig sind vielleicht zwei oder drei." Andrej Iwanow, Pilot „Ich hatte nebenan auf dem Flugfeld meine Cessna stehen", sagt Andrej, der Pilot im Team. „Da stand auch die Iljuschin. Altmetall, völlig ausgeplündert, ein Jammer. Ich hab sie gekauft, herbugsiert. Und gemeinsam wir kriegen sie wieder flott!" 55 Jahre alt ist die Iljuschin. Ein Militärflieger war sie. Und seit mehr als zwanzig Jahren nicht mehr in der Luft. Ausgemustert - und einfach abgestellt. Simple Technik, aber total robust, sagen ihre Retter. Und: ein Flugzeug muss fliegen. Seit anderthalb Jahren treffen sie sich. Buchhalter, Softwareentwickler, Manager. Auch Luftfahrtingenieure sind dabei -- sicher ist sicher. Einziges Problem sind die Ersatzteile. Sergej Sharkow, Buchhalter „In Dresden steht auch noch eine alte IL-14. Vor dem Elbe-Werk. Da wurde sie dam als auch gebaut. Die Rentner vom Werk kümmern sich um das Flugzeug. Aber die haben auch keine Ersatzteile mehr, da haben wir schon gefragt." Draussen bringen sie noch einen Oldtimer in Position. Ein Feuerwehrauto, kaum jünger als der Flieger. Aber -- es funktioniert. Und das ist wichtig: Heute starten sie den Motor. Nur einen, denn erst einen haben sie ans Laufen gekriegt. Nach einem Jahr Arbeit. Volle Konzentration bei den Startvorbereitungen -- so, als ginge es tatsächlich in die Luft. Sergej Sigitov, Luftfahrtingenieur „Öl- und Benzinleitungen sind dicht, alle Schrauben sind festgezogen. Alles okay!" Vordrehen von Hand. Das muss sein bei der alten Maschine -- damit sich das Motoröl gut verteilt. Im Cockpit sind sie auch hoch konzentriert. Und dennoch: Fehlstart. Falsche Treibstoffmischung, sagt einer. Der Pilot nimmt die Panne persönlich. Aber die alte Iljuschin lässt ihre Retter nicht im Stich. Der zweite Start ist tadellos. Irgendwann werden sie auch den zweiten Propeller soweit haben. Und das Cockpit, und das Leitwerk, und die Elektrik. Und dann --... Aber jetzt ist erstmal Feierabend vom Feierabend. Sergej ist wieder bürofein -- und in ein paar Stunden ist er wieder Buchhalter. Und er ist längst nicht der letzte, der geht. Ein paar andere schrauben weiter. Schrauben kann eine Droge sein, sagen sie. Und ist fast so schön wie fliegen. Autorin: Ina Ruck