Hallo liebe Eisenbahnfreunde, ich hoffe, ihr habt die Weihnachtsfeiertage gut überstanden und ruht euch nun "zwischen dem Fest" aus. Ich habe mich gleich nach Rückkehr an die Arbeit gemacht, um euch meine Aufnahmen vom 21.Dezember 2016 präsentieren zu können! An dem Tag ging es mit Klaus nochmal zu den 143 auf der Tübinger Schiene. "Illegale 143", was hat es mit dem Titel auf sich? Nun, eigentlich sollten mit Inkrafttreten des Übergangs-Verkehrsvertrages zwischen dem Land Baden-Württemberg und DB Regio keine Lokomotiven unter 140 km/h mehr zum Einsatz kommen dürfen. Längst sollten sie sich verabschiedet haben, doch der akute Mangel an Loks trägt zum weiteren Broterwerb der 143 bei. Wie kommt es dazu? Mit dem Fahrplanwechsel hat Regio Stuttgart viele 146.2 nach Freiburg abgegeben und das "beste Pferd im Stall" deutlich reduziert. Die als Ersatz gekommenen 111 können die Aufgaben nicht stemmen, auch die 112 erweisen sich nicht gewachsen, die Fahrzeiten der 146.2 mit Doppelstockzug zu halten. So fahren die Züge Richtung Heilbronn/ Würzburg meist im Sandwich mit 2x 112, was einen erhöhten Lokbedarf mit sich bringt. Die als Ausgleich gedachten 147, von denen Stuttgart alle erhalten wird, haben noch keine Zulassung erhalten und kamen somit nicht zum Einsatz. Ob sich dies aktuell ändert, werden wir sehen, denn just zu Weihnachten kamen sechs 147 in Stuttgart an. Mit dem Ende der 143-Einsätze ist also jederzeit zu rechnen und man muss sich auch vor Augen halten, dass DB Regio für jede eingesetzte 143 Strafzahlungen leisten muss, weil diese Lok nicht dem Vertrag entspricht. Allerdings ist die Forderung des VM Herrmann nicht zur Gänze durchdacht, denn die 143 sind bei Regionalbahnen/ Regionalexpresszügen mit vielen dichten Halteabständen prädestiniert, wo es auf Beschleunigung ankommt und nicht auf Höchstgeschwindigkeit. Am Besuchstag kamen an den RE zwischen Stuttgart und Tübingen sogar ausschließlich 143 zum Einsatz! Den Beginn machten wir beim ENBW-Kraftwerk Altbach, wo wir viel zu lange verweilten- einige angekündigte Güterzüge waren schuld daran. Dann konnte man auch noch den mit 2x 218 bespannten IC 2012 abwarten und und und... Der mehrfach auftauchende 426 (nicht immer der gleiche) war wohl zu Personalschulungszwecken unterwegs. Auf die Tübinger Schiene kamen wir damit erst am Nachmittag, wo die Sonne schon sehr tief steht und lange Schatten die Aufnahmen schwer machten. Doch da es uns um die Dokumentation des Alltags ging, war dies eher noch förderlich und beim Video ist Schattenspiel wesentlich reizvoller als ein Foto mit halb ausgeleuchtetem Zug. Mal sehen, ob sich die 143 noch etwas halten können oder demnächst von den 147 verdrängt werden (über andere Baureihen). Jedenfalls zeigt sich die Zukunft im Video gleich zweimal: ein IRE nach Lindau war schon mit den umgebauten Dostos unterwegs (seit Fahrplanwechsel stündlich im Angebot) und 612 103 zeigte sich im neuesten Landes-Design mit einigen Abweichungen zu 612 112. Merkwürdigerweise ist 612 103 innen nicht umgebaut worden, der 1.Klasse-Streifen befindet sich also an der falschen Stelle! Von den akuten Problemen in der Gestellung vertragskonformer Zuggarnituren zeugt auch das 611-Doppel, welches überraschend als IRE Lindau - Stuttgart und retour im Einsatz stand. Allerdings sind die Einsätze der 143 und 611 immer noch besser als Zugausfälle! Momentan können Engpässe noch durch älteres Material ausgeglichen werden, die Frage ist aber, wie lange sowas noch funktioniert. Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr und alles Gute für 2017! Euer Torsten
Die Vertragsklausel hätte also vielmehr ohnehin Drehstromloks vorschreiben sollen. Dann wäre das Problem der Mindestgeschwindigkeit ebenfalls gegessen gewesen.
Ich find's ganz gut, dass DB (und ihre Tochterfirmen wie MEG oder RBH) inzwischen die 143 umfassend im Güterverkehr einsetzt. Da fährt man dann auch mal zig Kilometer ohne große Bremsmaneuver. Der ideale Einsatzbereich zur "Restnutzung" dieser Loks.
Trotzdem tolle Aufnahmen, vielen Dank!