Der Skandal um die Spionageprogramme PRISM und Tempora verunsichert die Netzgemeinde. Die Geheimdienste der USA und Großbritannien lesen offenbar im großen Stil unseren Datenverkehr aus. Wie kann man sich schützen? Sind wir Spähprogrammen wie PRISM und Tempora wirklich völlig ausgeliefert? Nicht ganz ... hier sind fünf effektive Tipps, wie man Geheimdiensten die Arbeit deutlich erschweren kann. 1. Alternative Suchmaschinen nutzen Viele bekannte Suchmaschinen zeichnen unsere Anfragen auf, fassen sie zu Nutzerprofilen zusammen und speichern sie auf ihren Servern. So machen das auch Google und Bing. Geheimdienste scheinen Zugriff auf diese Daten zu haben. Das lässt sich recht einfach verhindern: Als User kann man einfach zu einer anderen Suchmaschine wechseln: Ixquick, Duckduckgo und Startpage versichern, keine Nutzerdaten zu speichern. 2. Cookies regelmäßig löschen Suchmaschinen können User über sogenannte Cookies identifizieren. Das sind kleine Dateien, die von den meisten Webseiten auf unseren Rechnern gespeichert werden: Unter den Browsereinstellungen gibt es die Option „Cookies nach Beenden des Browsers löschen" (kann von Browser zu Browser variieren). Sobald diese Option aktiviert ist, ist man beim nächsten Besuch wieder ein "unbeschriebenes Blatt". 3. E-Mails und Daten verschlüsseln E-Mails lassen sich sehr leicht abfangen und mitlesen. Einfach nur den E-Mailanbieter zu wechseln reicht nicht. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte seinen E-Mail-Verkehr verschlüsseln. Das funktioniert mit der Software OpenPGP. Das Gleiche gilt für sogenannte Cloud-Dienste. Wer seine Dateien auf Servern von Dropbox, Google Drive und anderen Speicherdiensten ablegen will, der sollte sie vorher verschlüsseln. Das kostenlose Programm Truecrypt bietet eine sehr zuverlässige Datenverschlüsselung. 4. Datenschutz in sozialen Netzwerken Jedes „Like", jeder Post wird in sozialen Netzwerken erfasst und archiviert. Deshalb geht es hier vor allem darum, dass man seine persönlichen Daten nicht schonungslos offen legt. Sicherer ist es, wenn man sparsam mit Informationen umgeht - und auch nur Angaben macht, die für die Nutzung unumgänglich sind. Adresse, Telefonnummer und Beziehungsstatus gehen hier eigentlich niemanden etwas an. Solange man in einem sozialen Netzwerk eingeloggt ist, kennt es auch sonst jede einzelne externe Seite, die man ansteuert. Im Zweifel können auch Geheimdienste auf diese Daten zugreifen. Ein kleiner Trick hilft, um das zu verhindern: Vor dem Weitersurfen aus Facebook ausloggen, den Browser beenden und neu starten. Damit sind dann sogar die Cookies gelöscht (siehe Punkt 2). 5. Anonym surfen Es gibt auch Möglichkeiten, völlig anonym im Internet unterwegs zu sein: zum Beispiel über den Anonymisierungsdienst TOR. Die Browsersoftware lässt sich kostenlos herunterladen und sehr einfach installieren. Kleines Manko: Videos funktionieren nicht und die Surfgeschwindigkeit verlangsamt sich erheblich. Experten setzen deshalb lieber auf ein Virtuelles Privates Netzwerk (VPN). Dabei werden alle Daten über eine verschlüsselte Verbindung zu einem Provider gesendet, der sie dann erst an die eigentliche Ziel-Adresse weiterleitet. So bleibt der Absender anonym. Dabei fallen jedoch monatliche Gebühren an. Fazit: Eines ist klar, sicheres Surfen funktioniert nur mit einigen Einschränkungen und macht weniger Spaß. Jeder User muss selbst entscheiden was er bevorzugt: Komfort oder Privatsphäre! Homepage: http://www.mittagsmagazin.de Blog: http://www.mimawebspiegel.de Facebook: http://www.facebook.com/mittagsmagazin Twitter: https://twitter.com/mittagsmagazin