Darf ich Sie mal kurz stören in Ihrer Diskussion und Empörung über Hoeneß, Edathy (über den spricht ja keine Sau mehr), über DSDS, verseuchte Eier, gequälte Tiere, den Preiskampf der Lebensmittelriesen, Franz-Peter Tebartz-van Elst ,NSA, NSU und natürlich über Putin? Ich wollte mal kurz um Ihre Aufmerksamkeit bitten und über das Paradies sprechen in den wir Deutsche leben. Zugegeben, positives zu berichten, ist mir nicht gelungen. Deutsche leben in einem Paradies (sagen Politiker, die Wirtschaft und die Medien), aber viele leben hier als Sklaven. Zum Beispiel die Zeit- und Leiharbeiter, die werden auch als moderne Sklaven bezeichnet, was nicht zutrifft, heute ist es viel schlimmer. In der Sklaverei war es so, dass der Sklavenhalter, seinen Sklaven Essen und Unterkunft zur Verfügung stellte. Der Sklave, wie wir ihn aus der Geschichte kennen, hatte also eine „gewisse soziale Absicherung." Die Leih- und Zeitarbeiter haben das nicht, sie haben nur ihre Arbeitskraft, die sie anbieten können und verhökern müssen. Wie ein Marktschreier, auf einen Markt, der immer billiger wird. Und wenn er Glück hat, findet er einen „modernen Sklavenhalter" welcher ihn weiter verkauft und der Zeit- und Leiharbeiter kann Essen und hat ein Dach über den Kopf. Hat er jedoch kein Glück, dann droht Hunger, Obdachlosigkeit inklusive. Die Leute, die sie anwerben, versprechen ihnen das Blaue vom Himmel, dass ist natürlich für viele eine verlockende Aussicht. Wenn sie dann realisieren, dass die gemachten Versprechungen eine Täuschung war, ist es zu spät. Sie können nicht mehr zurück, Zeit- und Leiharbeiter hängen fest, werden diskriminiert, entmündigt, werden zu Arbeitnehmern zweiter und nicht selten dritter Klasse. Der Plan funktioniert perfekt, Arbeitssklaven, die nie aufbegehrten und unterwürfig auch noch die entsetzlichsten Bedingungen akzeptierten ist zu einem funktionierenden System geworden. Und dann sind da noch die „ausländischen Eindringlinge" welche den Volkszorn entfachen, weil sie den Einheimischen die raren Arbeitsplätze streitig machen. Vergessen wir da gerne, dass die „ausländischen Eindringlinge" noch weniger Rechte haben als die Einheimischen moderne Sklaven. Und ich kann es schon hören, die Stimmen die da lautstark schwadronieren und jetzt sagen, selber schuld, wären sie doch dort geblieben wo sie hergekommen sind. Politik und Wirtschaft, die stets gut daran verdienen und wegschauen, wenn Billigarbeiter in Busse, Bahnen über die Grenze geschafft werden. Zeit-und Leiharbeit, Billiglohn, Werksverträge, befristete Arbeitsverträge sind wie ein, von der Politik und Wirtschaft transplantierter, faustgroßer Abszess, ein Krebsgeschwür im Bauch der große Qualen bereitete, für Einheimischen moderne Sklaven und „ausländischen Eindringlinge." Motto, „SOZIAL IST WAS ARBEIT SCHAFFT", Sklavenarbeit inklusive. Sklaverei ist Geil. Ja, was wäre die Wirtschaft ohne Sklaven oder wie es die Politik sagen würde, das "Hineingleiten in den ersten Arbeitsmarkt", mit der Garantie auf Hoffnungslosigkeit, Rechtlos, Vogelfrei. Sorry, das ich Sie gestört habe bei Ihrer Diskussion und Empörung über Hoeneß, Edathy (über den ja keine Sau mehr spricht), NSA, NSU, über DSDS, verseuchte Eier, gequälte Tiere, den Preiskampf der Lebensmittelriesen, F-P Tebartz-van Elst und natürlich über Putin, ich wollte das nur mal los werden.