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Jeder kennt das: Es gibt Menschen die können genial erklären und andere, die können es nicht ganz so gut. Aber woher kommt dieser Unterschied und wir funktioniert besser Erklären? Hallo, mein Name ist Matthias Uhl Um raus zu kriegen, was gutes Erklären ausmacht, schlage ich einen kurzen Versuch vor. Dafür brauchst du etwas zu schreiben. Wichtig: Dieser Versuch funktioniert nur einmal. Wenn du ihn machen willst, dann halte das Video jetzt an und hol dir Schreibmaterial. Das Aha-Erlebnis ist deutlich größer, wenn Du mitmachst. Deshalb drück jetzt auf Pause und hol dir etwas zu schreiben. OK, los gehts: Ich gebe dir eine Abfolge von 12 Buchstaben, die du dir bitte merkst. Noch nicht schreiben. GRLDASANCADA. Du hast jetzt noch 10 Sekunden, um dir die Reihenfolge einzuprägen. Jetzt schreib so viel wie möglich auf. Stop. Wie weit bist du gekommen. Wenn du fertig geworden bist, meine absolute Hochachtung. Wir Menschen sind leider schlecht darin, uns sinnlose Dinge wie diese Buchstaben einzuprägen - es sei denn, dass sie auf einmal nicht mehr so sinnlos sind. Du kennst bestimmt den Autoclub ADAC, die Raumfahrtagentur NASA und die Rettungsgesellschaft DLRG. Unsere Buchstabenkette besteht aus diesen drei Namen, nur dass sie von rechts nach links geschrieben werden. Es fängst rechts mit dem Autoclub an, in der Mitte die Weltraum-Freaks und links die Wassersportfreunde. Jetzt versuch bitte noch einmal, die Buchstabenkette aus dem Gedächtnis aufzuschreiben. Am geschicktesten fängst dabei rechts an zu schreiben. Stop. Du dürftest jetzt viel weiter gekommen sein als eben, auch wenn das Schreiben von rechts nach links ein bißchen gewöhnungsbedürftig ist. So sinnlos diese Abfolge ist, wenn man drauf schaut, du wirst sie wahrscheinlich auch morgen noch richtig hinschreiben können. Der Grund dafür ist, dass die zwölf Buchstaben jetzt eine klare Verbindung zu deinem Vorwissen haben. Für Menschen auf den Fidschi-Inseln, wären die Erklärung — bis auf die NASA — wertlos. Gute Erklärungen leben davon, dass sie das im Kopf der Zuhörer vorhandene Wissen nutzen und daraus Neues konstruieren. Bei schlechten Erklärungen nutzt entweder der Erklärende das Wissen seiner Zuhörer nicht oder, anders betrachtet, den Zuhörern fehlen die Voraussetzungen, damit in ihrem Kopf neues entstehen kann. Die wichtigste Einsicht ist: Ein Erklärung ist nie an sich gut, sondern immer nur dann, wenn sie auf vorhandenem Wissen aufbaut. Je nach Kenntnisstand kann also die gleiche Erklärung entweder fantastisch oder vollkommen unverständlich sein. Der wichtigste Ratschlag auf dem Weg zum guten Erklären ist, das zu verwenden, was schon im Kopf der Zuhörer ist. Gutes Erklären muss immer der Sache gerecht werden, aber nur wenn es den Menschen gerecht wird kommt das Wissen auch in den Köpfen an. Wenn Du mehr über Lernen wissen willst und was du dabei besser machen kannst, dann gibt es diesen Lerneffekt, wenn du jetzt abonnierst. Auf meiner Website kannst du dich für meinen Newsletter eintragen und wirst immer automatisch per Mail informiert. Wenn du Fragen und Anregungen hast, bitte in die Kommentare. Danke für dein Interesse und weiterhin: viel Spaß beim Lernen!