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Das Philosophische Quartett: Risiko und Verantwortung Die Kunst es nicht gewesen zu sein vom 19. April 2009 Teil 1: http://www.youtube.com/watch?v=sbxhXOhOuCA Teil 2: http://www.youtube.com/watch?v=4u8Mq48X_aQ Teil 3: http://www.youtube.com/watch?v=Eav7rgLhQy0 Teil 4: http://www.youtube.com/watch?v=CZqs-PA8UJg Teil 5: http://www.youtube.com/watch?v=_qQ1pvx0BDY Gäste: Prof. Dr. Beatrice Weder di Mauro, Wirtschaftsweise http://de.wikipedia.org/wiki/Beatrice_Weder_di_Mauro Bodo Kirchhoff, Schriftsteller http://de.wikipedia.org/wiki/Bodo_Kirchhoff Verantwortung ist das Wort des Jahres. Es könnte leicht zum Unwort werden, weil für eine Manager-Elite der ethisch befrachtete Begriff ein Fremdwort ist, der mit ihren Finanz-Exzessen und desaströsen Unternehmer-Strategien nicht in Einklang zu bringen ist. So haben sie die Weltwirtschaft ins Taumeln gebracht und einen globalen Finanz-Tsunami ausgelöst. Doch ist der Begriff der ethischen Verantwortung angesichts der sich der Prüfung und der Übersicht entziehenden globalen Verknüpfung und Strukturierung der Wirtschaft und der Politik überhaupt noch anwendbar, ist er nicht restlos veraltet? Peter Sloterdijk und Rüdiger Safranski versuchen mit ihren Gästen, der Makro-Ökonomin Beatrice Weder di Mauro und dem Schriftsteller Bodo Kirchhoff, der in seinem neuen Roman „Erinnerungen an meinen Porsche" über die Verantwortung nachdenkt, dem Betriebsgeheimnis des globalen Wirtschafts- und Finanzsystem mit den großen Boni und dem verantwortungslosen Handeln auf die Spur zu kommen. Es kann nur funktionieren, meinen sie, wenn jene, die an der Spitze stehen, die Spielregeln des Gemeinwesens einhalten, keine unverantwortlichen, nicht absehbaren Risiken eingehen, für ihr Tun nicht nur einstehen, sondern auch haften und nicht, wie in der gegenwärtigen Krise zu beobachten, die Kunst verfeinern, es nicht gewesen zu sein. Es wird auch die Frage zu klären sein, was es systemisch bedeutet, wenn Risiko und Verantwortung von den Verantwortlichen nicht mehr übernommen werden muss, weil sich die Auffassung durchsetzt, dass Unternehmen, sind sie nur groß und mächtig genug, nichts zu verlieren haben, wenn die Pleite droht, weil der Staat, um den Domino-Effekt zu verhindern, mit Auffangschirmen bereit steht. Nach der Devise, erst versagen und dann klagen, hängen sich nun immer mehr Banken und Unternehmen an den staatlichen Rettungsanker, ihre Verantwortlichen stehlen sich, meist unter Mitnahme enormer Abfindungen, aus der Verantwortung.