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Magnetresonanztomographie (MRT) Darstellung einer vorderen Kreuzbandfraktur. Teilruptur. Segond Fraktur. Differenzialdiagnosen. In diesem Video geht es um die Darstellung eines vorderen Kreuzbandriss in der MRT Das vordere Kreuzband verläuft vom posteriolateralen Anteil der Fossa intercondylaris nach anteromedial zur Area intercondylaris anterior der Tibia. Die meisten Risse erfolgen im proximalen oder mittleren Anteil. Ein knöcherner Ausriss erfolgt meistens am tibialen Ansatz und betrifft eher Kinder. Bei einer Bandruptur lässt sich der normale Faserverlauf nicht mehr abgrenzen und das normalerweise sowohl in der T1 als auch T2 signalarme Band stellt sich entweder über den gesamten Verlauf oder auch nur fokal signalangehoben dar. Ein vollständiger Riss geht durch den gesamten Bandquerschnitt, bei einer Teilruptur ist ein Teil der Fasern noch abzugrenzen oder die Fasern sind zwar noch intakt, aber signalangehoben. Eine Teilruptur lässt sich am besten auf den axialen Schichten nachvollziehen. Normalerweise verläuft das vordere Kreuzband gestreckt und parallel zur Blumensaatlinie, die dem Dach des Sulcus intercondylaris entspricht, und weist im Querschnitt eine ovale Form auf. Indirekte Zeichen für eine Bandruptur sind ein entrundetes, durchhängendes und unscharf abzugrenzendes Band. Aufgrund des Unfallmechanismus, der meist aus einer gleichzeitigen Kniebeugung, -abspreizung und Außendrehung besteht, liegen häufig begleitende Knochenkontusionen am posterolateralen Tibiaplateau und am lateralen Femurkondylus vor. Eine knöcherne Avulsion des lateralen Kapselbands vom lateralen Tibiarand, die sogenannte Segond-Fraktur, ist in fast 100% mit einem vorderen Kreuzbandriss assoziiert und kann bereits auf der Röntgenaufnahme gesehen werden. Ebenfalls bereist radiographisch ist außerdem das vordere Schubladenzeichen, also eine Ventralverlagerung der Tibia gegenüber dem Femur, zu erkennen. Isolierte Kreuzbandrisse sind eher die Ausnahme, so dass immer auf das Vorliegen weitere Verletzungen wie z.B. Meniskusrisse geachtet werden muss. Die Differentialdiagnose eines signalangehobenen Kreuzbandes ist die mucinöse Degeneration und intraligamentäre Ganglienbildung. Wenn keine Traumaanamnese vorliegt, kann es zuweilen schwer sein, die Degeneration von einer Teilruptur zu unterscheiden. Bei einem chronischen Riss ist keinerlei Bandstruktur mehr abgrenzbar. Stattdessen wird die Stelle durch Fettgewebe ausgefüllt, was auch als empty notch sign bezeichnet wird.