Warum und in welchen Intervallen sollte das Öl des Automatikgetriebes getauscht werden? Einige Fahrzeughersteller geben, teils irreführend, eine Longlife oder Lifetime Füllung an, das heißt aber nicht „nie" sondern nach 120 bzw. 140.000 Kilometern. (Wenn man genauer nachfragt). In der Praxis zeigen sich vermehrt Defekte wie Schaltprobleme, Anfahrschwächen, Ruckeln und Vibrationen. Grund dafür ist die Alterung des Öls, welche nicht nur die Viskosität beeinflusst, sondern auch durch Aufnahme von Feuchtigkeit die Korrosion in den Getriebebauteilen fördert, was zu den Defekten führt. Weiterhin ist der Abrieb der Kupplungslamellen ein Faktor, dieser lagert sich im kompletten System ab und beeinflusst die Funktion der Steuerventile und Dämpfungselemente. Natürlich ist auch die Schmierung beeinträchtigt was wiederum zu erhöhtem Abrieb an den Bauteilen führt . Die Alterung ( Oxidation ) des Öls ist bereits optisch an der Schwarzfärbung deutlich erkennbar. Falls der Fahrzeughersteller keine kürzeren Intervalle vorschreibt ist, je nach Belastung, ein Wechsel nach 3-4 Jahren oder 80-120.000 Kilometern sinnvoll. Eine wichtige Information liefert die Kontrolle des Öls nach Farbe und Geruch. Da durch eine Erneuerung des Öls keine Reinigung des Systems erfolgt, sondern nur die Qualitätsverbesserung des Öls, wurde das Ölwechselsystem so konstruiert, dass nicht nur ein schneller, nahezu vollständiger Austausch des kompletten Öles möglich wird, sondern vorab eine problemlose und umfassende Reinigung aller Komponenten. ( durch geeignete Additive ) Spezielle Additive lösen die Verschmutzungen und binden diese im alten Öl. Der danach zwingend folgende Ölaustausch muss annähernd vollständig sein um das alte Öl mit allen Verschmutzungen (auch dem Reinigungsadditiv) wieder aus dem System zu entfernen. Bei korrekter Anwendungen kann, in vielen Fällen, der kostenintensive Austausch des Getriebes vermieden werden. Vor der Reingungsmaßnahme ist dringend durch den Anwender zu kontrollieren: Der Ölstand und die Beschaffenheit des Öls Dichtigkeitskontrolle aller Bauteile und Schläuche Ölwechsel kontra Ölaustausch Bei einem Ölwechsel wird das Öl unkontrolliert abgelassen und mit der vorgegebenen Menge aufgefüllt. Beim Ölaustausch wie dies mit den Servo und Automatik-Servicegeräten der Fall ist funktioniert das anders. Hier wird so lange Öl eingefüllt bis das sichtbar saubere Öl wieder aus dem System austritt, die Ölmenge spielt hier eine untergeordnete Rolle, sofern sie ausreichend ist. Um das Level im System zu halten ist bei Servolenkungen keine Steuerung nötig, da diese Anlagen ansaugen und das überschüssige Öl wieder abgeben, diese Anlagen sind dauernd vollständig gefüllt. Anders bei Automatikgetrieben, hier pumpt das Getriebe permanent in das Service-System und muss, mittels externer Pumpe zurückgefördert werden. Da die tatsächlichen Kapazitäten der Getriebe selten bekannt sind wird eine Austauschsteuerung nach dem Prinzip „gleiche Menge raus wie rein" verwendet, welche durch einen verstellbaren Anzeiger gestützt wird.