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Kurze Vorstellung der im Roboteers-Forum beschriebenen Vollbrücke zur Ansteuerung eines 500W-Bürstenmotors, auch bekannt unter dem Fachterminus "Vierquadrantensteller". Die Schaltung erfüllt den von mir im o.g. Forum definierten Leistungsumfang vollens: Beim Test im Labor wurden problemlos 80A Dauerstrom realisiert, wobei sich die MOSFETs nach 20 Min. von 22°C auf gerademal 60°C erwärmten (bislang einfache Konvektionskühlung). Hier sind also noch Reserven vorhanden, meine Einschätzung bei aktiver Kühlung im Gehäuse beläuft sich auf einen realisierbaren Dauernennstrom von 120A bei bis zu 50V Betriebsspannung. Nach Austausch der schaltfesten Kondensatoren wäre auch ein Betrieb bis 58V möglich (= Schutzdioden-Schaltschwelle, MOSFETs bis 75V Uds_max). Die nachgewiesenen Spitzenströme im induktiven Laststrang (nicht Batteriestrom!) lagen bei über 350A. Die H-Brücke ist 100% kurzschlußfest, der mittels Extech-Stromzange nachgewiesene Kurzschlußstrom belief sich auf mehr als 500A, wobei sich die MOSFETs bis zur endgültigen Abschaltung innerhalb von 20 Sekunden von 22°C auf 70°C erwärmten (alle Temperatur-Messungen direkt am KK oberhalb der MOSFETs), was sich m.E. in einem als zulässig anzusehenden Rahmen bewegt. Wichtig zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang, dass die Strombegrenzung - welche HW-mäßig direkt auf die MOSFET-Treiber wirkt - derzeit auf 80A Dauernennstrom eingestellt wurde. Kurzfristig sind natürlich weit höhere Ströme möglich und auch erwünscht, um an den Motoren (Stallströme) eine entsprechende Regeldynamik mit hohem Drehmoment zu erlangen. Begrenzt wird der Vorgang mit Erreichen einer KK-Temperatur von mehr als 99°C. Eine direkt auf die Treiber-HW wirkende Strombegrenzung halte ich somit für evident, wobei im direkten Anwendungsfall eine (Fein-)Abstimmung auf die Last erfolgen sollte. Es wurden 2 identische H-Brücken aufgebaut, welche in einem Roboter-Bauprojekt eingesetzt werden. In diesem Video werden die H-Brücken via Eigenbau-Controller angesteuert (ATmega16), welcher wiederum an einem 2-Kanal-Empfänger einer 2,4GHz-Pistolenfernsteuerung angeschlossen ist. Die Motoren werden in der sog. Panzeransteuerung betrieben (Wendekreis= 0m), wobei sich die Mot. bei Geradeausfahrt erkennbar gegenläufig bewegen, was auf die um 180° versetzte Einbaulage im Bot zurückzuführen ist. Gegenwärtig nutze ich zur Ansteuerung der MOSFETs eine PWM von 4kHz, da sich der Bereich von 4...8kHz bei permanenterregten Gleichstrommotoren bis 2kW in div. Belastungsreihen als optimal erwiesen hat. Oberhalb von 8kHz sinken Wirkungsgrad und Drehmoment und die MOSFET-Schaltverluste nehmen zu.