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Sharing Economy, das heißt: Güter werden geteilt, Ressourcen besser genutzt, das soziale Miteinander gestärkt. Doch dahinter steckt oft das knallharte Geschäft von Internetplattformen. Beispiel Airbnb Dort bieten im Internet Privatleute Zimmer oder Wohnungen zur zeitweisen Vermietung an. Von den Einnahmen kassiert die Plattform zwölf Prozent und ist damit ein weltweiter Gigant mit mehr Zimmern als die Hilton Gruppe – Tendenz steigend. Im vergangenen Jahr legte Airbnb nun 100 Prozent zu. Den Hotelbetreibern wird angst und bange. Sie befolgen Brandschutzauflagen, beschäftigen Mitarbeiter, zahlen Sozialabgaben. Und finden deshalb: Sie stehen in einem unfairen Wettbewerb. Beispiel Uber Sharing Economy gibt es auch bei Autofahrten: Angstgegner der Taxifahrer sind Anbieter von privaten Stadtfahrten wie Uber. Per App bestellen sich Kunden Privatleute, die sie zum Ziel fahren, ganz ohne Taxischein, nur für ein so genanntes „Trinkgeld“ – mit Provision für die Plattform. Clemens Grün vom Taxiverband beschwert sich: „Das können wir nicht dulden, dass wir es mit einer Horde von Schwarzarbeitern und Steuerhinterziehern zu tun haben und gegen die konkurrieren müssen, die dann natürlich die Preise billiger gestalten können als wir, die wir alles erfüllen müssen.“ Mächtige Investoren wie Google und Goldman Sachs stehen hinter Uber. Selbst von Gerichten lässt sich das Unternehmen nicht beeindrucken. Der Chef Travis Kalanick zeigt sich aggressiv und streitbar. Er fühle sich wie in einem Wahlkampf: „Uber ist der Kandidat – der Gegner ist ein Arschloch namens Taxi.“ „Wundercar“ ist die kleinere deutsche Variante. Sie ist da zurückhaltender. Private Fahrten aus Nettigkeit - gegen Trinkgeld - und Provision für die Plattform gilt auch hier als Prinzip. Nach den massiven Taxi-Protesten expandiert wundercar im Ausland – vorerst. Gefahr für die Wirtschaft? Tatsächlich bewerten Experten die Sharing Economy nicht nur positiv. „Es gibt auch Risiken. Traditionelle Geschäfte können wegfallen. Und es können prekäre Arbeitsverhältnisse entstehen,“ meint Harald Heinrichs, Professor für Nachhaltigkeit und Politik an der Leuphana Universität Lüneburg. Dass die Politik endlich handeln muss – diese Forderung ist wohl die einzige Gemeinsamkeit zwischen Gegnern und Verfechtern der Sharing Economy. Homepage: http://www.mittagsmagazin.de Blog: http://www.mimawebspiegel.de Facebook: http://www.facebook.com/mittagsmagazin Twitter: https://twitter.com/mittagsmagazin