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Kurze Erklärung der RAID Level: RAID 0 - Strip, RAID 1 - Mirror, RAID 5, JBOD http://www.darmstadt-pc.de/hardware-2/nas-fur-das-heimnetzwerk/raid-modus-beim-nas
Kurze Erklärung der RAID Level: RAID 0 - Strip, RAID 1 - Mirror, RAID 5, JBOD http://www.darmstadt-pc.de/hardware-2/nas-fur-das-heimnetzwerk/raid-modus-beim-nas
Das Backup im RAID 1 sichert permanent, folglich auch sämtliche Fehler und Beschädigungen des Betriebssystems oder seiner Teile, weswegen es als Backup in Produktionsumgebungen nahezu vollkommen untauglich ist, da auch der Schutz vor Hardwareausfällen natürlich durch eigene, zeitgesteuerte Sicherungen geliefert werden kann, wenn vielleicht auch nicht genau bis zu der Sekunde, bei der das System letztendlich ausfiel. Sämtliche RAID- oder Permanent- Mirrortechniken können nicht vor einem Betriebssystemausfall schützen! Sie kopieren alle auftretenden Fehler und Beschädigungen mit. Damit lässt sich ein unter Umständen beschädigtes System nicht wiederherstellen. Permanentes Backup hin oder her.
Hier sollte man permanente inkrementelle Backuptechniken nutzen, die wenig Schreib- dafür dann aber umso mehr Wiederherstellungsaufwand erfordern. Ein Kompromiss wäre das differentielle Backup. Man sollte sich niemals auf Grund eines RAID1-Arrays in (trügerischer) Sicherheit wähnen. Wie Sie schon erwähnten, fallen Platten heute nur noch selten aus, die Betriebssysteme aber werden viel häufiger durch Installationsfehler oder fehlerhaft programmierte Treiber kaputtgemurkst. Dagegen hilft kein RAID 1. Auch kein RAID 10 oder was immer.
Und zu dem "just a bunch of disks" (JBOD) sollte man vielleicht noch ergänzen, dass, anders als beim RAID level 0, der Ausfall einer oder mehrerer Platten nicht zwangsläufig das ganze System zerstört, da ja nicht alle Platten sofort genutzt werden, sondern die nächste immer erst dann, wenn der Platz auf der vorhergehenden nicht mehr ausreicht. Der Ausfall einer Platte stört nicht, solange sich die Nutzdaten komplett auf der/ den noch funktionierenden vorhergehenden Platte(n) befinden. JBODs bieten nämlich keine Redundanz, wie man im Video auf Grund der grünen Zettelchen aber annehmen könnte, die Daten werden also nicht geteilt, es werden keine Stripesets gebildet, denn JBODs sind keine echten RAID- Arrays, sondern ähneln vielmehr den NRAIDs (und damit auch nur noch entfernt den RAID -0- Arrays).
Fällt dagegen eine bereits beschriebene Platte mitten im JBOD- Verbund aus, leuchtet ein, dass den Daten auf der vorhergehenden und der nachfolgenden Platte zwangsläufig etwas abhanden kommt, was sich dann nicht mehr herstellen lässt. Aber auch dieser partielle Plattenausfall macht es nicht unmöglich, bereits autonom vorhandene Daten dennoch leicht wieder herstellen zu können - anders als beim RAID- 0- Array: Schmiert da auch nur eine Platte physisch ab, ist Ende im Gelände mit allen Daten auf den übrigen Platten.
Der Geschwindigkeitsvorteil bei einem RAID 0 ist also immer teuer erkauft, denn je mehr Platten, um so höher zwar die Schreib- und Lesegeschwindigkeiten, aber um so höher ist auch die Plattenausfallwahrscheinlichkeit, also dass mal eine der x Platten den Dienst quittiert, denn das betrifft dann leider auch immer alle Daten auf den noch verbleibenden Platten.
RAID 0 ist deshalb im wahrsten Sinne des Wortes nur etwas für die 'Zocker' und deshalb keinesfalls zu empfehlen für Leute, die an ihren Daten hängen. Datensicherung ist hier immer oberste Pflicht, je mehr Platten, umso dringender, sonst macht der ganze Speed auf lange Sicht keinen Spaß. Und genau dafür wären natürlich weitere Platten erforderlich, auf die das RAID 0 permanent gespiegelt wird. Das vervielfacht die Kosten leicht derart, von den Kontrollerkosten nicht zu reden, dass man deshalb auch von einem 'teuer eingekauften Geschwindigkeitsvorteil' sprechen darf, den man heutzutage aber genau so gut durch SSDs erreicht und sogar übertrifft, die dann letzendlich weniger kosten, weil man sie für bloße Geschwindigkeitsvorteile natürlich nicht erst in ein RAID- 0- Array einbinden muss, denn sie kommen schon mit Geschwindigkeitsvorteil aus dem Laden (gegenüber herkömmlichen HDDs).
Die RAID0- Ära ist damit natürlich nicht zu Ende, denn sogar SSDs werden heute in RAID- Verbünden betrieben (warum auch immer), was am Ende natürlich wieder zu denselben Risiken führt, so dass man sagen kann: Was es schon früher bei RAID- Systemen zu beachten galt, gilt auch heute noch gleichermaßen.
Anders sieht es bei JBODs natürlich aus, wenn man mittels logischer Volume Manager aus den verschiedenen Platten unterschiedlicher Größe und Hersteller ein logisches Volumen erstellt. Performancevorteile gibt es nach wie vor nicht, aber beim Ausfall nur einer der Platten des logischen Volumens kann man sich denken, was dann wohl mit dem Rest der Daten noch anzufangen sein würde. Dafür hat man bei diesen JBOD- Festplattenverbünden den (nicht zu unterschätzenden) Vorteil, dass im Falle des Ausfalls bspw. des RAID- Controllers kein baugleicher gefunden werden muss, um das System weiterbetreiben zu können. Das ist nämlich den echten RAID- Systemen eigen und wird ebenfalls, zumindest von geschwindigkeitsfanatischen Laien, gern übersehen oder einfach gar nicht erst gewusst. Solche JBODs als eigentlich Nicht- RAID- Systeme laufen stattdessen auch an unterschiedlichen RAID- Controllern, bringen aber, wie erwähnt, dafür auch keinerlei Performancevorteil.