Um satte 39 Prozent steigen die Renten bis zum Jahr 2028, heißt es im Rentenversicherungsbericht, der heute von der Bundesregierung im Kabinett verabschiedet wurde, das sind gut zwei Prozent mehr pro Jahr. Nächstes Jahr sinken noch dazu die Beiträge. Doch sieht man genauer hin, wird deutlich: Das Rentenniveau – also der Abstand zwischen Arbeits- und Renteneinkommen – sinkt immer weiter. 2001 lag es noch bei 52,6% des Einkommens. In diesem Jahr liegt es noch bei 48 Prozent, bis 2020 sinkt es auf 47 und 2028 sollen es nur noch 44,4 Prozent sein. Das heißt, der Rentner der Zukunft wird im Vergleich zu seinem Verdienst deutlich weniger gesetzliche Rente erhalten als der Rentner um die Jahrtausendwende. Im Regierungsbericht heißt es denn auch: „Der Rückgang des Sicherungsniveaus vor Steuern macht deutlich, dass die gesetzliche Rente zukünftig alleine nicht ausreicht, um den Lebensstandard des Erwerbslebens zu halten.“ Reichen eine zusätzliche Betriebsrente und eine staatlich bezuschusste Riester Rente? Das steht in den Sternen: die Zinsen sind derzeit historisch tief, die Riester Renten werfen weniger ab als gedacht. Eine neue Rentendebatte fordert deshalb Karl Josef Laumann, Sozialpolitiker bei der CDU: "Es kann nicht so sein, dass wir in 20 bis 25 Jahren die Situation haben, dass derjenige, der überhaupt nicht vorgesorgt hat, ebenso in der Grundsicherung ist wie derjenige, der vorgesorgt hat. Dann kommt am Ende bei rum, dass der der gespart hat, der Dumme ist und das darf uns nicht passieren." Das Konzept geht wohl auch deshalb nicht auf, weil nur jeder Dritte überhaupt zusätzlich vorsorgt. Homepage: http://www.mittagsmagazin.de Blog: http://www.mimawebspiegel.de Facebook: http://www.facebook.com/mittagsmagazin Twitter: https://twitter.com/mittagsmagazin