Vielfalt erscheint uns eine Selbstverständlichkeit zu sein. Sie begegnet uns an jeder Ecke. Auch bei unseren Lebensmitteln sind wir verwöhnt von einem reichhaltigen Angebot. Denken wir nur an die gut gefüllten Obst- und Gemüseregale auf dem Markt oder im Laden. Sie sind reich an Vielfalt. Oder vielleicht doch nicht? Da gibt es nämlich eine Vielfalt, die heute ganz und gar nicht mehr selbstverständlich ist, nahezu droht verloren zu gehen, und die es lohnt, wieder entdeckt zu werden: Mehr als 2.000 Apfelsorten, über 3.000 Tomatensorten, einige Hundert verschiedene Kartoffelsorten - um nur einige Beispiele zu nennen. Aber nicht nur die Kulturpflanzen, auch die Nutztiere präsentierten sich früher sehr vielgestaltig. Mehr als 20 verschiedene Rinderrassen, weit über 100 Hühnerrassen sind in Deutschland zuhause. Genutzt werden davon heute wirklich nur noch wenige. Wussten Sie übrigens, dass mehr als 70 Baumarten und über 90 Fischarten in unseren Wäldern und Gewässern heimisch sind? Unverzichtbar sind die vielen verschieden Organismen, die praktisch unsichtbar aber doch vorhanden, dafür sorgen, dass es Käse in den unterschiedlichsten Varianten gibt, dass aus Gerste Bier wird oder aus Trauben Wein. Gute Dienste tun sie auch im Boden, indem sie dort für Nährstoffnachschub sorgen. Bereits sichtbar, aber immer noch klein, die Insekten, die höchste Bedeutung für unsere Landwirtschaft als Bestäuber oder zum Beispiel als Blattlaus vertilgender Marienkäfer dafür sorgen, dass Landwirtschaft gut und nachhaltig funktionieren kann. Über 550 verschiedene Bienenarten, die bekannte Honigbiene ist nur eine davon, gibt es in Deutschland! Ist das nicht überraschend vielfältig? Diese Vielfalt zu schützen, sie zu erhalten und sie wieder zu nutzen, braucht die Bemühungen aller. Auch als Verbraucher kann man hier mithelfen, sei es beim Einkauf oder im eigenen Garten. Die Aufgabe ist einfach: entdecken und genießen! Mehr Informationen dazu unter www.ble.de\biologischevielfalt